Studienreise nach Prag, Mladá Boleslav und Lidice (05. – 07.03.2024)
Am Dienstag, den 05.03., trafen sich die TS2a und TS2b nicht im Klassenzimmer, sondern sehr früh am Zentralen Omnibusbahnhof. Dort holte uns Bernhard („Bernie The Busdriver“) ab und zügig ging es bis Waidhaus. Dort dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis wir das Maut-Kästchen „Myto-Box“ bekamen.
Anschließend kamen wir aber ohne Stau durch nach Prag und sofort starteten wir zu unserem ersten Programmpunkt, dem Besuch des Tschechischen Nationalen Technikmuseums. Dieses tolle Museum kann man vielleicht als tschechische Version des Deutschen Museums bezeichnen. So kann man hier z.B. seltene historische Fahrzeuge, Flugzeuge und Maschinen aus tschechischer bzw. tschoslowakischer Produktion, die man sonst nirgends sieht, bewundern.
Nach dem Museumsbesuch fuhren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu unserem Hostel und checkten dort ein. Der letzte gemeinsame Programmpunkt an diesem Tag war ein gemeinsames Abendessen mit typisch tschechischer Küche. Während die böhmischen Knödel nicht allen schmeckten, wurde das tschechische Bier von den meisten recht gelobt.
Der Abend stand zur freien Verfügung und viele erkundeten die Prager Altstadt bei Nacht. Beeindruckend ist der Blick über die Moldau und die Lichter der Karlsbrücke hinweg zur Prager Burg Hradschin.
Nach dem Frühstück am Mittwoch starteten wir zur Stadtführung, die von Herrn Verweyen vorbereitet worden war. Er führte uns an schöne Ecken und gab die wichtigsten Erklärungen, sodass wir einen kurzweiligen und interessanten Vormittagsspaziergang genossen.
Mittags ging es mit dem Bus nach Mladá Boleslav, ca. eine Stunde von Prag entfernt. Fast alle hatten es auch zur vereinbarten Abfahrtszeit zum Bus geschafft. Mladá Boleslav hat ca. 44000 Einwohner, wovon über die Hälfte im dortigen Škoda-Werk arbeiten. Wir erhielten eine ausführliche Werksführung und lernten, dass E-Mobilität leider in Tschechien noch eine recht geringe Bedeutung hat. Leider konnten wir auch die Produktion des Škoda-Elektro-SUVs Enyaq nicht besichtigen. Aber davon abgesehen sahen wir sehr viel, vor allem bei der anschließenden Führung durch das Werksmuseum und Repositorium. Im Repositorium werden Prototypen gesammelt.
Für den Donnerstag hatten wir eine Führung in der Gedenkstätte Lidce, das 25 Minuten nordöstlich von Prag liegt, gebucht. Obwohl der Ort so nahe liegt, hätten wir fast den Termin nicht geschafft, da unser Bus von gefühlt 500, teilweise riesigen Traktoren blockiert war, die sich gerade zu einer Demo gegen Brüsseler EU-Regelungen versammelten. Für den Reiseleiter eine Sorge, für die Bauernsöhne unter unseren Technikern eine Augenweide.
Lidice war vor dem Zweiten Weltkrieg ein ganz normales tschechisches Dorf, das 1942 von den Nazis dem Erdboden gleichgemacht worden war. Alle Männer waren erschossen worden, die Kinder fast alle im KZ vergast und die Frauen ins KZ Ravensbrück verbracht. Das Massaker war ein Racheakt für die Ermordung des stellvertretenden Reichsprotektors Reinhard Heydrich gewesen. Wir erhielten eine sachlich fundierte und emotionell ergreifende Führung durch das Freigelände.
Nachdenklich bestiegen wir den Bus und Bernie brachte uns sicher nach Hause Während der Heimfahrt legte er einige seiner selbst komponierten Country Songs auf.
Einige Eindrücke:
Bericht: Hans Graßl
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Seite geändert am: 13.09.2024